Du startest gerade in deine Ausbildung und stellst schnell fest: Mit dem Azubi-Gehalt allein wird es manchmal ganz schön eng. Miete, Lebensmittel, Fahrtkosten – das alles summiert sich. Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche staatliche Unterstützungsangebote, die speziell für Auszubildende gedacht sind. Leider kennen viele Azubis diese Möglichkeiten gar nicht oder wissen nicht, wie sie an das Geld kommen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Finanzhilfen es wirklich gibt, was du dabei beachten musst und wie du am besten davon profitieren kannst.
Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) – das Azubi-Basic
Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist wohl eine der bekanntesten Fördermöglichkeiten für Azubis. Sie unterstützt dich finanziell, wenn dein Azubi-Gehalt nicht ausreicht, um deinen Lebensunterhalt zu decken – zum Beispiel, weil du für deine Ausbildung ausziehen musstest oder die Entfernung zum Elternhaus zu groß ist.
Wer bekommt BAB?
Anspruch auf BAB hast du meist, wenn du eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung machst und nicht mehr bei den Eltern wohnen kannst oder es ausbildungsbedingt notwendig ist. Besonders, wenn die Strecke zur Ausbildungsstätte zu groß ist.
Wie viel gibt’s?
Die Höhe der BAB hängt von deinem eigenen Einkommen, dem Einkommen deiner Eltern und den gesamten Kosten ab. BAB wird individuell berechnet, du kannst aber online über den BAB-Rechner grob schätzen, was dir zusteht.
Wie wird beantragt?
Das Ganze läuft über die Agentur für Arbeit. Am schnellsten geht’s online oder vor Ort nach vorheriger Terminbuchung. Reiche deinen Antrag am besten schon vor Ausbildungsstart ein, denn es wird ab dem Monat gezahlt, in dem der Antrag eingeht – nicht rückwirkend!
BAföG – nicht nur fürs Studium
Viele denken bei BAföG nur ans Studium, aber auch für Azubis gibt es Fördermöglichkeiten. Das sogenannte „Schüler-BAföG“ ist für alle relevant, die eine schulische Ausbildung machen, wie z.B. Erzieher, Physiotherapeuten oder andere Berufe an einer Berufsfachschule.
Wann hast du Anspruch auf BAföG?
Du bist berechtigt, wenn du eine rein schulische Ausbildung (keine klassische betriebliche Lehre) machst. Auch hier spielt das Einkommen deiner Eltern eine Rolle. Wichtig ist: Du bekommst Schüler-BAföG als Vollzuschuss, also komplett geschenkt und musst es nicht zurückzahlen!
So stellst du den Antrag
Für BAföG-Anträge ist das Amt für Ausbildungsförderung zuständig. Anträge gibt es online, persönlich oder auch per Post. Tipp: Reiche alle benötigten Unterlagen direkt mit ein, damit sich die Bearbeitung nicht unnötig verzögert.
Weitere Fördermöglichkeiten & regionale Hilfen
Neben den großen Beihilfen wie BAB und Schüler-BAföG gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie du an Unterstützung kommst.
Wohngeld
Wenn du weder BAB noch BAföG bekommst, aber trotzdem zu wenig Geld hast, kannst du einen Antrag auf Wohngeld stellen. Das ist besonders dann interessant, wenn du während der Ausbildung alleine wohnst. Beachte aber: BAB und BAföG schließen Wohngeld in der Regel aus.
Kindergeld
Deine Eltern erhalten weiterhin Kindergeld, solange du jünger als 25 bist und dich in der Ausbildung befindest. Wenn du nicht mehr zu Hause wohnst und keinen Unterhalt bekommst, kann es unter bestimmten Voraussetzungen auch direkt an dich ausgezahlt werden.
Stipendien & Sonderfonds
Einige Stiftungen oder auch Bundesländer vergeben Stipendien, Notfall- oder Überbrückungshilfen. Oft sind diese an soziale Kriterien gebunden oder richten sich an bestimmte Berufsgruppen. Ein Blick lohnt sich, vor allem, wenn du zusätzlich engagiert bist oder besondere Lebensumstände hast.
So holst du das Maximum für dich raus
Finanzhilfen sind cool – aber noch cooler ist es, wenn du genau weißt, wie du am meisten rausholen kannst. Hier ein paar Tipps:
- Früh informieren: Am besten schon vor Ausbildungsstart schlau machen, was es gibt und was du brauchst.
- Alle Unterlagen parat haben: Je vollständiger dein Antrag, desto schneller bekommst du Geld.
- Vergleichsrechner nutzen: Ob Girokonto, Bausparvertrag oder Festgeld – bei Azubifinanzen.de findest du praktische Rechner, die dir helfen, die besten Konditionen für junge Leute zu ergattern.
- Kombinieren möglich? In manchen Fällen dürfen Hilfen kombiniert werden. Frag gezielt nach, gerade bei Sonderfällen!
- Fristen checken: Viele Hilfen gelten nur ab Antragsmonat. Also lieber früh starten!
Häufige Stolperfallen – und wie du sie vermeidest
Viele Anträge werden abgelehnt oder viel später bewilligt, weil einfache Fehler gemacht werden. Hier die wichtigsten Punkte, um solche Stolpersteine zu umschiffen:
- Unvollständige Anträge: Überprüfe, ob du wirklich alle Formulare und Nachweise abgibst.
- Nicht nachfragen: Bei Unsicherheiten wende dich sofort an die zuständige Stelle – das spart Zeit.
- Unkenntnis über Alternativen: Wenn eine Förderung abgelehnt wird, informiere dich direkt über andere Möglichkeiten. Es gibt fast immer Alternativen!
Fazit: Lass kein Geld liegen!
Die Ausbildungszeit ist oft knapp kalkuliert, aber du musst nicht jeden Cent zweimal umdrehen. Staatliche Förderungen wie BAB, BAföG oder Wohngeld können echte Gamechanger sein – vorausgesetzt, du kennst die Angebote und nutzt sie clever. Informiere dich frühzeitig, stelle deine Anträge gewissenhaft und nutze die Serviceangebote von Profis wie Azubifinanzen.de, um das Maximum aus deiner Ausbildungszeit herauszuholen. Dein Geldbeutel wird es dir danken!