Oft taucht die Frage auf: Bekomme ich eigentlich Taschengeld, wenn ich eine Ausbildung mache? Und wie viel Geld steht mir zu? Der Begriff „Taschengeld“ ist hier ein bisschen irreführend, denn in der Ausbildung bekommst du keine klassischen Elternzuwendungen mehr wie vielleicht noch als Schüler*in. Stattdessen erhältst du eine Ausbildungsvergütung – und das nach gesetzlichen Vorgaben. Doch was heißt das genau? Und reicht das eigentlich, um über die Runden zu kommen?
Die gesetzlichen Grundlagen: Wie viel steht mir zu?
Die Höhe deiner Ausbildungsvergütung richtet sich in erster Linie nach dem jeweiligen Tarifvertrag für deinen Beruf und deine Branche. Seit Januar 2020 gibt es zudem eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung, die jährlich angepasst wird. Im Jahr 2024 liegt diese zum Beispiel im ersten Lehrjahr bei mindestens 649 Euro brutto pro Monat. Mit jedem Ausbildungsjahr steigt die Vergütung an.
Es kann sein, dass dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist – dann ist deine Vergütung dort genau geregelt. Falls kein Tarifvertrag gilt, darf dein Betrieb aber nicht weniger als die Mindestvergütung zahlen. Mehr Infos dazu findest du auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Zusätzliche finanzielle Unterstützung: Was ist noch drin?
Die Ausbildungsvergütung ist oft nicht gerade üppig. Zum Glück gibt es zusätzliche Möglichkeiten der Unterstützung. Die bekannteste ist die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB), die beantragt werden kann, wenn deine Ausbildungsvergütung und das Einkommen deiner Eltern nicht für deinen Lebensunterhalt ausreichen.
Außerdem können Auszubildende oft von weiteren Vergünstigungen profitieren, wie zum Beispiel dem Azubi-Ticket für Bus und Bahn, der Wohnpauschale beim BAföG (wenn du eine schulische Ausbildung machst), oder sogar Kindergeld – das wird bis zum 25. Lebensjahr auch für Azubis noch gezahlt.
Praktische Tipps zum Umgang mit dem eigenen Geld
Gerade am Anfang der Ausbildung wirkt das erste „eigene Geld“ erst einmal nach viel Freiheit. Doch schnell kommt das Erwachen, wenn die ersten Rechnungen und Fixkosten fällig werden. Damit du den Überblick behältst, hier ein paar praktische Tipps:
- Budgetplan erstellen: Schreibe dir deine regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben auf. So erkennst du frühzeitig, wo das Geld bleibt.
- Monatliches Limit fürs Ausgeben: Setze dir ein wöchentliches Limit für Freizeit, Shopping und Co. Das hilft gegen böse Überraschungen am Monatsende.
- Vergleichsrechner nutzen: Bei Produkten wie Girokonto, Kreditkarte oder Sparmöglichkeiten lohnt sich ein Vergleich – zum Beispiel mit unseren Rechnern auf Azubifinanzen.de! So sicherst du dir attraktive Konditionen, die zu dir passen.
- Notgroschen einplanen: Versuche, auch kleine Beträge regelmäßig zur Seite zu legen. So bist du vorbereitet, wenn mal unerwartete Ausgaben anstehen.
Tipps, um das Budget aufzubessern
Manchmal ist das Geld trotzdem einfach zu knapp. Hier ein paar Möglichkeiten, wie du zusätzlich etwas verdienen oder Kosten sparen kannst:
- Nebenjob: Viele Auszubildende arbeiten noch auf Minijob-Basis, wenn es die Zeit zulässt. Denk aber bitte daran, dass der Ausbildungsbetrieb damit einverstanden sein muss und der Nebenjob die Ausbildung nicht beeinträchtigen darf.
- Vergünstigungen & Rabatte: Nutze Azubi-Rabatte für Freizeitangebote, Technik, Kleidung oder Software. Viele Unternehmen bieten spezielle Angebote für Auszubildende an.
- Kostenfalle Verträge vermeiden: Prüfe alle Abos und Verträge genau. Oft gibt es günstigere Alternativen oder junge Leute bekommen Extra-Konditionen.
Häufige Fragen rund ums Thema Geld in der Ausbildung
Gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf Taschengeld von den Eltern während der Ausbildung?
Nein, einen gesetzlichen Anspruch auf Taschengeld gibt es nicht mehr, wenn du eine Ausbildungsvergütung bekommst. Erhalten bleibt dir aber das Kindergeld.
Was tun, wenn das Geld nicht reicht?
Nutze Fördermöglichkeiten wie BAB oder Wohngeld und informiere dich über Unterstützungsmöglichkeiten bei deiner IHK, Handwerkskammer oder dem Arbeitsamt.
Was passiert mit der Vergütung bei Überstunden?
Für Überstunden gibt’s grundsätzlich entweder Freizeit-Ausgleich oder zusätzliche Bezahlung. Sprich auf jeden Fall mit deinem Ausbildungsbetrieb, wenn du regelmäßig länger arbeiten musst.
Fazit: So bist du finanziell gut aufgestellt in der Ausbildung
Auch wenn das Geld in der Ausbildung oft knapp ist, gibt es viele praktische Möglichkeiten, das Beste daraus zu machen. Nutze alle legalen Mittel zur Unterstützung, kenne deine Rechte – und hab deine Ausgaben im Griff. Mit ein bisschen Planung und cleveren Tipps von Azubifinanzen.de meisterst du die Ausbildungszeit nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell entspannt!
Bei weiteren Fragen oder wenn du individuelle Beratung möchtest, stehen wir dir gerne zur Seite. Schau dich auf Azubifinanzen.de um – wir helfen dir, das Beste aus deinen Azubi-Finanzen zu machen!