Als Auszubildender hast du grundsätzlich die Möglichkeit, einen Nebenjob anzunehmen, um dein Einkommen aufzubessern. Dabei gibt es jedoch einige rechtliche Rahmenbedingungen, die du unbedingt beachten solltest. Das Wichtigste ist: Dein Nebenjob darf deine Ausbildung nicht beeinträchtigen. Sowohl zeitlich als auch hinsichtlich deiner Leistungsfähigkeit sollte der Nebenjob gut mit deiner Ausbildung vereinbar sein.
Rechtliche Rahmenbedingungen: Arbeitszeiten, Sozialabgaben und Steuern
Arbeitszeiten:
Den gesetzlichen Rahmen für Arbeitszeiten gibt das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) vor. Für minderjährige Auszubildende gilt zusätzlich das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG). Laut JArbSchG dürfen Jugendliche in der Regel nicht mehr als 8 Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich arbeiten. Volljährige Auszubildende unterliegen nicht diesen strengen Einschränkungen, sollten aber darauf achten, nicht mehr als 48 Stunden pro Woche (inkl. Ausbildung) zu arbeiten, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten und ihre Gesundheit nicht zu gefährden.
Sozialabgaben und Steuern:
Wenn du einen Nebenjob annimmst, solltest du dich auch über die sozialversicherungsrechtlichen Aspekte informieren. Bei einem Minijob, bei dem du monatlich maximal 520 Euro verdienst, sind für dich keine Sozialabgaben fällig, da diese vom Arbeitgeber übernommen werden. Bei einem Midijob (Einkommensgrenze liegt zwischen 520,01 und 1.600 Euro) fallen reduzierte Sozialabgaben an. Überschreitet dein Einkommen diese Grenze, wirst du voll sozialabgabenpflichtig. Auch steuerlich kann ein Nebenjob Einfluss haben, besonders dann, wenn du über den Grundfreibetrag hinaus verdienst. Es lohnt sich daher, einen Steuerberater zu konsultieren oder die Informationen der Bundesagentur für Arbeit zu prüfen.
Tipps zur Suche nach einem passenden Nebenjob
Flexibilität und Vereinbarkeit:
Achte darauf, dass dein Nebenjob flexible Arbeitszeiten bietet, die sich gut mit deinem Ausbildungsplan vereinbaren lassen. Häufig sind Jobs im Einzelhandel, Gastronomie oder im Online-Bereich (z. B. freiberufliche Tätigkeiten) eine gute Wahl, da hier oft flexible Arbeitszeiten möglich sind.
Relevante Erfahrungen sammeln:
Ein Nebenjob kann auch dazu dienen, beruflich relevante Erfahrungen zu sammeln. Beispielsweise könnte ein angehender Kaufmann einen Nebenjob in einem kaufmännischen Bereich suchen, um bereits während der Ausbildung praktische Kenntnisse zu erwerben. Das macht sich später gut im Lebenslauf und erweitert dein berufliches Netzwerk.
Fazit: Ein gut geplanter Nebenjob kann viele Vorteile bringen
Ein Nebenjob während der Ausbildung kann nicht nur finanziell entlastend sein, sondern dir auch wertvolle Erfahrungen und Kontakte für dein späteres Berufsleben bringen. Wichtig ist, dass du die gesetzlichen Regelungen kennst und deinen Nebenjob so wählst, dass er gut mit deiner Ausbildung vereinbar ist. Nutze die verfügbaren Vergleichsrechner auf Azubifinanzen.de, um die besten Finanzprodukte für deine Bedürfnisse zu finden und informiere dich umfassend, bevor du eine Entscheidung triffst. So stehst du finanziell und beruflich auf der sicheren Seite!