Zufrieden in der Ausbildung – und trotzdem oft finanziell am Limit
Die Ausbildung ist für viele der Einstieg ins Berufsleben: Das erste eigene Geld, neue Kolleg:innen und viele spannende Aufgaben. Doch die Ergebnisse des aktuellen Ausbildungsreports zeigen, dass Zufriedenheit und finanzielle Sorgen bei vielen Azubis Hand in Hand gehen. Lasst uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was die Umfrage ergeben hat, wo die größten Probleme liegen – und wie du trotz geringem Gehalt finanziell über die Runden kommst.
Viel Motivation, aber auch jede Menge Hürden
Die gute Nachricht zuerst: Die Mehrheit der befragten Auszubildenden blickt grundsätzlich positiv auf ihre Ausbildung und ist zufrieden mit den vermittelten Inhalten und dem Arbeitsumfeld. Doch im Alltag gibt es große Baustellen: Viele berichten von unbezahlten Überstunden, Aufgaben, die mit dem eigenen Ausbildungsberuf wenig zu tun haben, und einem knappen Budget, das oft hinten und vorne nicht reicht.
Unbezahlte Überstunden und fachfremde Tätigkeiten: Leider keine Einzelfälle
Jede:r dritte Azubi muss regelmäßig mehr arbeiten, als im Vertrag steht – und das ohne Bezahlung. Besonders ärgerlich: Statt wirklich etwas für den späteren Beruf zu lernen, werden viele für ausbildungsfremde Tätigkeiten eingesetzt, etwa für das Putzen von Lagern, die Gartenarbeit oder den Telefondienst. Das sorgt nicht nur für Frust, sondern auch für Unsicherheit: Schließlich soll die Ausbildung dich am Ende fit für den Beruf machen – und keine Lücken im Lebenslauf hinterlassen.
Wenig Gehalt sorgt für große Sorgen
Richtig schwierig wird es bei der Bezahlung. Je nach Branche ist die Ausbildungsvergütung oft so niedrig, dass sie kaum zum Leben reicht – vor allem für Azubis, die nicht mehr zuhause wohnen. In manchen Branchen liegt das Gehalt sogar nur knapp über dem Niveau der staatlichen Grundsicherung („Bürgergeld“). Kein Wunder, dass viele auf einen Nebenjob, Unterstützung vom Staat oder die Hilfe ihrer Eltern angewiesen sind.
Unsicherheit nach der Ausbildung: Wird übernommen oder nicht?
Ein weiteres Thema, das viele Azubis beschäftigt, ist die Angst, nach dem Abschluss keine Übernahme zu bekommen. Besonders im letzten Ausbildungsjahr wissen viele noch gar nicht, ob sie im Betrieb bleiben dürfen – das macht die gesamte Zeit stressig und erschwert es, die Zukunft zu planen.
Branchenunterschiede – Wo die Lage besonders heftig ist
Vor allem im Gastgewerbe, im Handel oder im Handwerk ist die finanzielle Situation angespannt. Während Azubis in großen Industriebetrieben oft halbwegs ordentlich bezahlt werden, kommen viele aus anderen Branchen nur schwer über die Runden. Das zeigt, wie wichtig eine stärkere Angleichung der Ausbildungsvergütungen wäre – denn gute Ausbildung darf nicht am Geld scheitern.
Was sich dringend ändern sollte
Viele Azubis fordern zu Recht mehr Transparenz bei den Tätigkeiten, ein klares Nein zu ausbildungsfremden Aufgaben und vor allem: eine Vergütung, von der man leben kann. Auch ein fairer Umgang bei den Übernahmen nach der Ausbildung sollte Standard sein, damit du nicht monatelang bangen musst. Hier sind Politik und Unternehmen gleichermaßen gefragt.
Finanztipps für den Alltag: Das kannst du tun
So lange sich auf politischer Ebene wenig bewegt, muss man selber kreativ werden. Hier ein paar Tipps, wie du mehr aus deinem Azubigehalt machen kannst:
- Vergleichen lohnt sich: Nutze Vergleichsrechner für Girokonten, Tagesgeld oder Bausparen, um wirklich das Beste aus deinem Geld rauszuholen.
- Budget planen: Mit einer Haushalts-App oder einem simplen Excel-Sheet behältst du den Überblick – und entdeckst Sparpotenziale, die du sonst übersiehst.
- Staatliche Hilfen checken: Ob Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder Wohngeld – informiere dich, ob du Anspruch auf finanzielle Unterstützung hast.
- Clever sparen: Auch kleine Beträge auf ein Tagesgeldkonto legen hilft, sich einen Notgroschen anzusparen.
- Versicherungen prüfen: Geräteversicherung, Haftpflicht & Co. – sichere dich günstig ab und vermeide unnötige Ausgaben im Schadensfall.
Hol dir Unterstützung – du bist nicht allein
Du kämpfst mit finanziellen Sorgen oder brauchst Beratung rund um Verträge, Versicherungen oder Rechte als Azubi? Dann schau bei Azubifinanzen.de vorbei! Hier bekommst du speziell zugeschnittene Infos, nützliche Rechner und unabhängige Tipps rund ums Geld – alles online, einfach und gratis.
Fazit: Probleme anerkennen, gemeinsam Lösungen finden
Die Zahlen im Ausbildungsreport zeigen: Es läuft nicht alles rund, aber Veränderungen sind möglich. Sprich mit deinem Betrieb über Probleme, schließ dich mit anderen Azubis zusammen und nutze Beratungsangebote. Und das Wichtigste: Lass dich nicht entmutigen – gemeinsam lässt sich mehr erreichen, als du vielleicht denkst!