Keine Angst vor Abschiebung: So sicherst Du Dein Aufenthaltsrecht während der Ausbildung

Inhaltsverzeichnis

Ein Schock im Ausbildungsalltag: Im September sorgte die Geschichte einer jungen Auszubildenden im Pflegebereich deutschlandweit für Aufsehen. Während ihrer laufenden Ausbildung wurde sie abgeschoben – und sie ist damit kein Einzelfall. Für viele Auszubildende aus dem Ausland kommt damit eine große Unsicherheit ins Spiel: Sie werden in Branchen dringend gebraucht und stehen dennoch immer wieder vor der Angst, abgeschoben zu werden. Was steckt dahinter? Und wie kannst Du Dich als ausländische*r Azubi schützen? Hier gibt’s Antworten, Infos und hilfreiche Tipps.

1. Aufenthalt während der Ausbildung: Was gilt rechtlich?

Wenn Du als Auszubildende*r aus dem Ausland nach Deutschland kommst, brauchst Du in der Regel eine Aufenthaltserlaubnis, die speziell für die Durchführung einer Berufsausbildung gedacht ist (§16a Aufenthaltsgesetz). Diese Aufenthaltserlaubnis gilt für die Dauer Deiner Ausbildung. Es ist wichtig zu wissen, dass sie strikt an die Ausbildungsstätte und den konkreten Ausbildungszweck gebunden ist. Ein Ausbildungsabbruch oder unklare Verhältnisse beim Ausbildungsbetrieb können sofort Konsequenzen haben.

Doch selbst während einer laufenden Ausbildung sind nicht alle Hürden aus dem Weg geräumt. Die Erlaubnis kann auch dann widerrufen werden, wenn z.B. gegen rechtliche Auflagen verstoßen wird oder Zweifel an Deiner Identität oder an der Sicherung deines Lebensunterhalts bestehen. Zudem kommt es immer wieder zu Verzögerungen oder Unsicherheiten durch Fehler beim Austausch zwischen Behörden und Ausbildungsbetrieben – was für zusätzliche Belastung sorgt.

2. Warum werden Auszubildende abgeschoben?

Die bekannt gewordenen Fälle, wie der der Pflege-Auszubildenden, zeigen: Die Gründe für eine Abschiebung sind vielfältig und oft schwer durchschaubar. Häufige Auslöser sind formelle Fehler, z.B. abgelaufene Dokumente, fehlende Nachweise oder nicht rechtzeitig gestellte Verlängerungsanträge. Auch ein Wechsel der Ausbildungsstelle – selbst wenn er gesetzlich möglich ist – kann zum Problem werden, wenn Formalitäten nicht sauber eingehalten werden.

Ein weiterer Punkt: Wer während der Ausbildung seinen Lebensunterhalt nicht mehr sichern kann oder straffällig wird, kann sein Aufenthaltsrecht verlieren. Besonders herausfordernd ist, dass Behörden in manchen Bundesländern strenger prüfen als in anderen – das sorgt für zusätzliche Unsicherheit.

3. Wie kann ich mein Aufenthaltsrecht schützen?

Der beste Schutz ist es, selbst immer genau zu wissen, wie der aktuelle Stand Deiner Unterlagen ist und rechtzeitig zu handeln. Dazu gehört:

  • Die Aufenthaltserlaubnis immer im Auge behalten und Verlängerungsfristen einhalten.
  • Alle geforderten Nachweise, z.B. über den Ausbildungsplatz oder das Einkommen, frühzeitig anfertigen und bei den Behörden einreichen.
  • Bei Problemfällen sofort Kontakt zu Ausländerbehörden, Ausbildungsbetrieben und ggf. Beratungsstellen aufnehmen.
  • Bei einem Wechsel des Betriebes oder Abbruch der Ausbildung rechtzeitig neue Pläne mit den Behörden absprechen und entsprechende Anträge stellen.

Scheue Dich nicht, Unterstützung von Gewerkschaften, Jugendmigrationsdiensten, Wohlfahrtsverbänden (z.B. Caritas, AWO, Diakonie) oder spezialisierten Rechtsberatungen einzuholen.

4. Wo gibt es Hilfe im Notfall?

Stehst Du vor Problemen mit Deinem Aufenthaltstitel oder drohender Abschiebung, ist schnelles Handeln gefragt. Neben Deinem Ausbildungsbetrieb können folgende Stellen helfen:

  • Beratungsstellen für junge Migrant*innen und Auszubildende in Deiner Stadt
  • Der Jugendmigrationsdienst (jmd.info)
  • Die Gewerkschaften, oft mit eigenen Beratungsangeboten für ausländische Azubis
  • Spezialisierte Anwält*innen für Ausländerrecht
  • Wohlfahrtsverbände mit Migrationsberatungsdiensten

Auch digitale Beratungsangebote helfen weiter – inzwischen gibt es viele Online-Beratungen, die auf die Probleme ausländischer Auszubildender spezialisiert sind.

5. Die Bedeutung einer stabilen Finanzierung

Eine ganz entscheidende Voraussetzung für ein sicheres Aufenthaltsrecht während Deiner Ausbildung ist die gesicherte Finanzierung Deines Lebensunterhalts. Das bedeutet, dass Du nachweisen musst, dass Du mit Deiner Ausbildungsvergütung und ggf. weiteren zulässigen Einkünften (wie zum Beispiel Unterstützungsleistungen oder Nebenjobs innerhalb der erlaubten Grenzen) über ausreichend Geld für Miete, Lebensunterhalt und Versicherungen verfügst. Behörden prüfen dies regelmäßig.

Deshalb ist es wichtig, Deine Finanzen im Griff zu haben. Tools wie die Vergleichsrechner auf Azubifinanzen.de für Girokonten, Kredite oder Bausparen können Dir helfen, das passende Angebot zu finden und Kosten zu sparen. Außerdem findest Du auf der Website Tipps zum richtigen Umgang mit Geld in der Ausbildung – damit Du auch in schwierigen Situationen nicht den Überblick verlierst.

6. Tipps für einen sicheren Umgang mit dem Aufenthaltsrecht

  • Bewahre alle wichtigen Dokumente (Ausbildungsvertrag, Aufenthaltstitel, Meldebescheinigung, Versicherungsnachweise) sorgfältig auf und mache digitale Kopien.
  • Halte alle Fristen im Blick – nutze ggf. digitale Kalender und Erinnerungsfunktionen.
  • Lass Dich frühzeitig beraten, wenn Veränderungen in Deiner Ausbildung anstehen.
  • Melde eine Veränderung Deiner Lebensumstände (neuer Job, Umzug, Krankheit usw.) immer zeitnah den zuständigen Stellen.
  • Scheue Dich nicht vor Nachfragen oder vermeintlich „bürokratischen“ Abläufen – je besser Du dokumentierst, desto sicherer ist Dein Status.

7. Warum ist Rechtssicherheit für Auszubildende aus dem Ausland so wichtig?

Gerade in Branchen wie Pflege, Handwerk oder Gastronomie werden dringend Fachkräfte gebraucht. Viele Unternehmen sind auf ausländische Auszubildende angewiesen. Unsichere rechtliche Rahmenbedingungen, wie sie in Deutschland immer wieder für Schlagzeilen sorgen, schrecken viele ab – dabei profitieren alle Seiten von einem klaren und sicheren Aufenthaltstitel.

Ein geregelter Aufenthalt schafft die Grundlage, damit Du Deine Ausbildung mit voller Konzentration und ohne Angst machen kannst. Nur so kann aus einem Ausbildungsplatz eine langfristige Perspektive in Deutschland entstehen.

8. Bleib informiert und vernetzt

Nutze Angebote wie die von Azubifinanzen.de, um Dich umfassend zu informieren – nicht nur zu Geld und Finanzierung, sondern auch zu rechtlichen Themen und Beratungsangeboten. Tausche Dich mit anderen Azubis aus, bleib am Ball und frage ruhig mehrmals nach, wenn Du etwas nicht verstehst oder unsicher bist. Denn nur, wer gut informiert ist, kann sich sicher durch die Ausbildung und den Behörden-Dschungel bewegen.

Für viele ist der Weg zur abgeschlossenen Ausbildung eine Herausforderung – mit ein wenig Eigeninitiative, Unterstützung von außen und kluger Finanzplanung kannst Du Dich aber schützen und Deine Chancen für eine erfolgreiche Zukunft in Deutschland deutlich erhöhen!

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