Viele von uns kennen das: Die erste eigene Wohnung, vielleicht die Semesterfahrkarte, Handyvertrag, Essen, Klamotten – und dann kommt am Monatsende der Blick aufs Konto. Gerade wenn du eine Ausbildung machst, kann das manchmal ganz schön ernüchternd sein. Die Ausbildungsvergütung reicht oft einfach nicht aus, um alle Kosten zu decken. Aber woran liegt das eigentlich?
Große Unterschiede je nach Branche und Betrieb
Nicht jede:r Azubi sitzt in einem schicken Großraumbüro mit ordentlich Gehalt auf dem Konto. Gerade in kleineren Betrieben sowie in Berufen, in denen mehr Frauen arbeiten – wie z. B. Verwaltung oder medizinische Assistenz – ist die Vergütung häufig besonders niedrig. Das ist leider kein Zufall, sondern spiegelt die Realität am Ausbildungsmarkt in Deutschland wider. In technischen oder handwerklichen Berufen – meist männerdominiert – sieht die Lage oft ein wenig besser aus.
Zahlen, die zum Nachdenken anregen
Laut einer aktuellen Umfrage geben rund 63 Prozent der Auszubildenden an, dass sie auf einen Nebenjob oder die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen sind, um ihren Alltag zu finanzieren. Das zeigt: Für die meisten reicht das Ausbildungsgehalt alleine nicht zum Leben. Gerade, wenn du ausziehst und deine eigenen vier Wände bezahlst, können Miete, Nebenkosten und Lebenshaltungskosten schnell die Ausbildungsvergütung übersteigen.
Politische Forderungen und aktuelle Entwicklungen
Das Problem ist natürlich nicht unbemerkt geblieben: Immer mehr Stimmen fordern eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung, die wirklich zum Leben reicht. Außerdem setzen sich Initiativen dafür ein, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen und Auszubildende besser zu unterstützen – denn nur so bleibt die duale Ausbildung attraktiv und gerecht.
So kannst du dich finanziell absichern
Doch was tun, wenn der Kontostand einfach nicht zum Leben reicht? Zum Glück gibt es verschiedene Wege, wie du dich finanziell absichern und das Beste aus deiner Ausbildungszeit machen kannst:
Nebenjobs – aber mit Augenmaß
Viele Azubis gehen neben der Ausbildung noch arbeiten, etwa im Einzelhandel, in der Gastronomie oder Nachhilfe. Hier ist allerdings wichtig: Sprich vorher mit deinem Ausbildungsbetrieb ab, dass der Nebenjob keine negativen Auswirkungen auf deine Ausbildung hat. Außerdem gibt es rechtliche Grenzen, was die maximale Arbeitszeit betrifft.
Fördermöglichkeiten checken
Wusstest du, dass es zahlreiche Förderprogramme für Auszubildende gibt? Stichwort: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB), Wohngeld oder sogar Stipendien speziell für Azubis. Ein Antrag lohnt sich oft – die bürokratische Hürde mag groß wirken, aber es zahlt sich wirklich aus!
Clever planen: Haushaltsbuch & Vergleichsrechner
Wie das Konto immer im Plus bleibt? Mit cleverer Planung! Nutze ein digitales Haushaltsbuch, um den Überblick zu behalten, und vergleiche Finanzprodukte wie Girokonten, Sparangebote oder Kreditkarten. Auf Azubifinanzen.de findest du dafür praktische Vergleichsrechner, mit denen du bares Geld sparen kannst.
Tipps für den Umgang mit knapper Ausbildungsvergütung
Hier kommen ein paar Tipps, wie du besser durch die Ausbildungszeit kommst, auch wenn die Kohle mal knapp ist:
- Prüfe, ob du Anspruch auf staatliche Unterstützung hast (BAföG, BAB, Wohngeld)
- Mach dich mit den günstigen Angeboten für Azubis vertraut (z. B. Azubiticket, vergünstigte Versicherungen)
- Spare clever: Es müssen nicht immer die Markenklamotten sein – Secondhand und Flohmärkte sind oft eine echte Fundgrube
- Essensvorräte planen und Reste nutzen, um weniger wegzuwerfen und Geld zu sparen
- Tausche dich mit anderen Azubis aus: Oft haben die besten Spartipps deine Kolleg:innen!
Fazit: Du bist nicht allein!
Dass das Geld während der Ausbildung nicht reicht, ist leider für viele Alltag. Aber: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Tipps, um finanziell sicher durch die Ausbildungszeit zu kommen – ganz egal, ob durch Nebenjobs, Förderungen oder eine clevere Finanzplanung. Lass dich nicht entmutigen, hole dir Unterstützung und trau dich, neue Wege auszuprobieren. Du meisterst das!