Was genau ist eigentlich Taschengeld für Azubis?
Wenn du deine Ausbildung startest, stellst du dir sicher viele finanzielle Fragen. Eine davon: Steht dir eigentlich ein „Taschengeld“ zu oder ist deine Ausbildungsvergütung schon alles, was du bekommen solltest? Grundsätzlich ist mit „Taschengeld“ meist das gemeint, was du zusätzlich zur monatlichen Ausbildungsvergütung von deinen Eltern bekommst. Gerade im Übergang zwischen Schule und Ausbildung ist die finanzielle Verantwortung oft ein neues Thema – und es ist ganz normal, da erstmal durchzublicken!
Gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf Taschengeld in der Ausbildung?
Die ernüchternde Antwort: Nein, ein rechtlicher Anspruch auf zusätzliches Taschengeld während deiner Ausbildung besteht nicht, solange du eine Ausbildungsvergütung erhältst. Mit dem Beginn der Ausbildung bist du finanziell eigenständiger und erhältst in der Regel monatlich Geld von deinem Arbeitgeber – das sogenannte Azubi-Gehalt. Solange das reicht, sind deine Eltern nicht mehr verpflichtet, dir extra Taschengeld zu zahlen. Solltest du allerdings noch bei deinen Eltern wohnen und das Einkommen nicht für den eigenen Unterhalt reichen (z.B. im ersten Lehrjahr), kann ein Anspruch auf Unterhalt bestehen – das gilt aber eher für die Grundversorgung.
Empfehlungen: Wie viel Taschengeld ist üblich?
Auch ohne gesetzlichen Anspruch kann es je nach Familiensituation üblich sein, dass du weiterhin Taschengeld erhältst. Viele Experten und Familienberatungen empfehlen, schrittweise weniger Taschengeld zu geben, wenn du eine Ausbildungsvergütung bekommst. Ein fester Betrag, etwa 30 bis 70 Euro monatlich im ersten Lehrjahr, ist durchaus noch üblich – vor allem, wenn dein Azubi-Gehalt gering ausfällt oder du noch größere finanzielle Verpflichtungen hast (Fahrtkosten, Schulmaterialien etc.).
Die Höhe hängt dabei davon ab, wie viel Geld du insgesamt zur Verfügung hast und ob du noch zu Hause wohnst oder eigene Ausgaben stemmen musst. Offen und ehrlich mit deinen Eltern über dein Budget zu sprechen, lohnt sich hier in jedem Fall.
Praxis-Tipps: So nutzt du dein Taschengeld optimal
Eigene Einnahmen zu verwalten ist anfangs gar nicht so leicht. Die wichtigste Regel: Behalte den Überblick! Schreibe dir auf, wofür du dein Taschengeld (und natürlich auch dein Ausbildungsgehalt) verwendest. Überlege dir ein monatliches Budget für Freizeit, Sparziele oder nötige Anschaffungen. Setze dir kleine Ziele – zum Beispiel am Anfang des Monats 10% deines Einkommens aufs Sparbuch legen.
Tipps aus der Praxis:
- Lege ein separates Konto nur fürs Sparen an (zum Beispiel ein Tagesgeldkonto oder digitales Sparkonto).
- Nutze die 3-Konten-Methode: Ein Konto fürs Gehalt, eins für Fixkosten, eins für Freizeit & Sparen.
- Vermeide Impulskäufe, indem du größere Anschaffungen mindestens einen Tag überschlafen lässt.
- Setze dir jeweils ein Limit für Freizeit, Essen gehen oder Streaming-Abos – so verlierst du nicht die Kontrolle.
Empfehlenswerte Tools: Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten
Hand aufs Herz: Wer schreibt heute noch alles ins Haushaltsbuch? Gut, dass es digitale Alternativen gibt! Hier ein paar Tools, die wir dir empfehlen können:
- Budget-Apps wie „Finanzguru“, „MoneyCoach“ oder „YNAB“ (You Need a Budget) zeigen dir auf dem Smartphone, was rein- und rausgeht.
- Vergleichsrechner, wie du sie auf azubifinanzen.de findest, helfen dabei, das beste Girokonto, Tagesgeld oder die passende Kreditkarte zu wählen – so holst du auch aus kleinen Beträgen das Maximum raus.
- Einfache Excel-Tabellen können für den Anfang Wunder wirken: Pflichtausgaben, Einnahmen, Sparziele auflisten – schon hast du eine Übersicht.
Wann gibt’s Unterstützung vom Staat?
Ist dein Ausbildungsgehalt sehr niedrig, kannst du BAföG oder Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Diese staatliche Unterstützung greift, wenn dein Lohn nicht zum Leben reicht – und kann wie eine Art zusätzliches „Taschengeld“ wirken. Auch hierfür findest du auf azubifinanzen.de hilfreiche Infos und Rechner für deine individuelle Situation.
Fazit: Selbstbestimmt mit Geld umgehen
Ob du Taschengeld bekommst oder nicht – das wichtigste in der Ausbildungszeit ist, früh eigenständig mit Geld umzugehen. Du lernst, Prioritäten zu setzen und auch mal auf etwas zu verzichten. Mit den richtigen Tools, ein paar Spartipps und dem Austausch mit anderen Azubis bringst du Struktur in deine Finanzen und bist bestens für die Zukunft aufgestellt!
Hast du noch Fragen rund ums Thema Azubi-Gehalt, Taschengeld oder Sparmöglichkeiten? Wirf einen Blick in die Tipps und Rechner auf azubifinanzen.de – dort findest du noch mehr Orientierung und Unterstützung rund um deine Finanzen in der Ausbildung!