Du hast es geschafft: Eine eigene Wohnung steht in Aussicht, vielleicht sogar zusammen mit deinem Ausbildungsplatz – das Gefühl von Freiheit und Selbstständigkeit ist groß! Aber spätestens beim Blick aufs Konto wird vielen Azubis klar: Die Kosten dafür sind nicht zu unterschätzen. Die Miete ist oft der größte Posten, doch sie ist nicht alles. Nebenkosten wie Heizung, Wasser, Strom, Internet, aber auch die Kaution und eventuell Maklergebühren summieren sich schnell.
Achte unbedingt darauf, was in den „Nebenkosten“ der Mietanzeige enthalten ist. Strom, Internet und manchmal auch der Müllabfuhrbeitrag sind oft nicht dabei und werden separat berechnet. Und: Auch die Einrichtung will bezahlt werden – dazu später mehr. Überlege dir also am besten schon vor der Wohnungssuche, was du monatlich maximal ausgeben kannst. Tipp: Kalkuliere mindestens 2-3 Monatsmieten als Startpolster ein, schließlich kommt mit der Kaution meist schon zu Beginn eine größere Summe auf dich zu.
Finanzielle Übersicht schaffen: Haushaltsbuch für Azubis
Kein Scherz – ein Haushaltsbuch kann dir richtig helfen! Notiere regelmäßig alle Einnahmen und Ausgaben. Deine Ausbildungsvergütung, Kindergeld oder Nebenjob bilden das monatliche Einkommen. Gegenüber stehen fixe Kosten wie Miete, Strom, Internet, Fahrkarten, Handyvertrag, Lebensmittel, Versicherungen und Freizeit.
Du kannst das ganz klassisch auf Papier machen, eine Excel-Tabelle nutzen oder eine der vielen kostenlosen Apps testen. Schnell wirst du merken: Manche Ausgaben lassen sich reduzieren (Mahlzeiten vorkochen statt immer unterwegs essen, oder das günstigere Handy-Abo wählen). Wenn du schwarz auf weiß siehst, wohin dein Geld verschwindet, hast du automatisch mehr Kontrolle über deine Finanzen.
Versteckte Kosten: Hier musst du genau hinschauen
Beim Umzug in die erste eigene Wohnung tauchen oft Kosten auf, die viele vorher nicht bedenken. Neben Miete und Strom gibt es zum Beispiel:
- Internet und Telefon: Prüfe, welche Anbieter es vor Ort gibt und was in deinem Budget liegt.
- Versicherungen: Eine private Haftpflichtversicherung ist Pflicht – sie kostet meist nur wenige Euro im Monat, schützt dich aber vor teuren Missgeschicken.
- GEZ/GIS (Rundfunkbeitrag): Für die eigene Wohnung fällt monatlich ein Pflichtbeitrag an. Informiere dich über mögliche Befreiungen, zum Beispiel, wenn du BAföG oder BAB erhältst.
- Erstausstattung: Neue Möbel, Haushaltsgeräte, Teller, Besteck – alles summiert sich. Günstige Alternativen findest du oft gebraucht.
Und noch ein Tipp: Auch Reparaturen oder Neuanschaffungen gehen später aufs eigene Konto – rechne damit und verhindere böse Überraschungen!
Clever einrichten: So sparst du bei Möbeln und Geräten
Du musst nicht alles neu kaufen! Secondhand-Angebote, Flohmärkte, eBay Kleinanzeigen oder lokale Verschenkgruppen auf Facebook sind wahre Goldgruben. Hier findest du alles von Sofas über Kühlschränke bis Töpfe oft kostenlos oder für kleines Geld.
Achte darauf, dass Elektrogeräte funktionieren und bei Matratzen & Polstermöbeln auf Hygiene. Außerdem lohnt sich die Frage im Freundes- und Familienkreis – viele haben Überflüssiges, das sie gern abgeben. Vielleicht findest du sogar eine WG – hier lassen sich viele Kosten teilen!
Staatliche Unterstützung: BAB, Wohngeld und Kindergeld
Selbst mit bewusster Planung ist die Ausbildungsvergütung oft knapp. Es gibt aber staatliche Hilfen, auf die du als Azubi Anspruch haben könntest:
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Wenn deine Eltern dich finanziell nicht unterstützen können und dein Ausbildungsgehalt nicht reicht, kannst du BAB beantragen. Der Zuschuss hängt vom Einkommen deiner Eltern, deiner Miete und den Fahrtkosten ab. Der Antrag erfolgt bei der Agentur für Arbeit.
- Wohngeld: Falls du kein BAB bekommst und dein Einkommen knapp für die Miete ist, prüfe einen Wohngeldanspruch beim örtlichen Amt.
- Kindergeld: Bis zum 25. Lebensjahr steht dir während der Ausbildung Kindergeld zu. Meist erhalten es die Eltern, aber es kann an dich weitergegeben werden.
Informiere dich am besten frühzeitig, denn die Bearbeitung kann einige Wochen dauern. Die jeweiligen Ämter und azubifinanzen.de bieten dazu hilfreiche Rechner und Beratungen.
Banken, Konten und Rücklagen: Finanzielle Sicherheit schaffen
Ein eigenes Girokonto ist absolute Pflicht. Viele Banken bieten spezielle Azubikonten ohne Kontoführungsgebühren. Prüfe gleich, ob du mit einer Kredit- oder Debitkarte kostenlos Geld abheben kannst und achte auf Boni für Neukunden. Unser Tipp: Mit dem Konten-Vergleichsrechner auf azubifinanzen.de findest du das passende Angebot für dich.
Lege von Beginn an jeden Monat einen kleinen Betrag für unvorhergesehene Ausgaben zur Seite – je nach Budget vielleicht 10-20 €. Diese Rücklage ist Gold wert, wenn mal der Kühlschrank streikt oder ein neues Ticket fürs ÖPNV fällig wird.
Fazit: Der Start in die eigenen vier Wände muss kein Finanz-Desaster werden
Mit realistischer Planung, dem Überblick über Einnahmen und Ausgaben und ein bisschen Spartricks kannst du deine erste eigene Wohnung genießen, ohne am Monatsende das große Zittern zu bekommen. Lass dich von versteckten Kosten nicht überraschen, nimm staatliche Hilfen in Anspruch und informiere dich regelmäßig auf azubifinanzen.de über neue Spartipps und aktuelle Fördermöglichkeiten.
Wenn du Fragen hast oder individuelle Beratung brauchst: Unser Team hilft dir gern weiter – online, kostenlos und speziell für Azubis! Viel Erfolg beim Start in deine Unabhängigkeit!